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AORAI ist ein von James Wharram konstruierter Katamaran. Aus der ganzen Reihe von Katamaranen, die Wharram bis heute gezeichnet, und meist auch selbst gebaut hat, ist AORAI ein älteres Design: eine Tangaroa MK IV.

AORAI wurde in den 80er Jahren in Österreich in meisterlicher Handwerkskunst gebaut. Nach zwei weiteren Eigentümern und langer Zeit im sonnigen und warmen Mittelmeer haben wir AORAI dann im Spätsommer 2004 in Rendsburg gekauft. Seit dem Sommer 2005 bis zum Spätsommer 2008 war ihr Liegeplatz in Berlin auf der Havel bei der Seglervereinigung 03 (SV 03).

Durch unsere Webseite haben wir Kontakt bekommen zum Erbauer von AORAI, der uns in ein paar Sätzen erzählt hat, wie er dazu kam ein Schiff zu bauen, was wir hier gerne weiter geben:

"Zuerst, ich bin gelernter Nachrichtentechniker hatte aber in meiner Ausbildung auch einen handwerklich praktischen Teil. Das hat mir sehr geholfen. :-)
Die Idee zum Bau von Aorai kam mir durch das Lesen des Buches von Wolfgang Hausners "Taboo - Eines Mannes Freiheit". Mein Landsmann hat in mir einen Virus entfacht. So - und genauso - wollte ich segeln und das Meer erleben.
Echtes Mahagoni (Switenia) im Kiel, Stem und Stern, Khaya für die Spanten und die Beams und Sperrholz in Qualität I / II waren gerade gut genug für mein Schiff. Für die damalige Zeit unüblich die Konservierung des Holzes mit dünnflüssigem Epoxydharz.
Der Name für den Kat kommt aus den Südseegeschichten. Ein Kopraschoner mit diesem Namen kommt darin vor. Der Name hat mir einfach gefallen und erst später habe ich erfahren, das der höchste Berg Tahitis diesen Namen besitzt. Zufall?: Ich hatte in der Zeit vor Aorai eine starke Affinität zum Bergsteigen und bin in den oberen Schwierigkeitsgraden geklettert.
Ein Wharram musste es sein, weil er zerlegbar ist und ich nur so das Schiff aus den Bergen Österreichs ans Meer bringen konnte. Mit zwei Scanias haben wir den Kat nach Chiavari (Nähe Genua) gefahren und dort gewassert.
Die Jungfernfahrt mit Aorai Ende Oktober hatte es gleich in sich. Zwischen Balearen und Festland hat uns ein Mistral über 24Stunden einen gehörigen Schrecken eingejagt. Aorai hat sich hier bewährt, obwohl manche Wellen brachial in das Schiff gekracht sind.
Ich hatte mit Aorai eine schöne Zeit im Mediterrane und denke gerne daran zurück..."

H. Fischer

In der Zwischenzeit haben wir festgestellt, daß der höchste Berg auf Tahiti nicht der Aorai ist, aber in Reiseführern als "der" Berg zum Bergwandern auf Tahiti beschrieben wird. Aus der polynesischen Mythologie heraus soll Aorai die Bezeichnung für ein Haus oder Schloss eines bestimmten Gottes sein. Wir sind da noch nicht ganz hinter gestiegen, werden es sicherlich aber irgendwann genau wissen, was der Name bedeutet.

Wharram-Katamarane zeichnen sich insbesondere dadurch aus, daß sie keine großen Brückendecks (bewohnbare Verbindungsräume zwischen den Rümpfen) haben, wie z.B. die meisten Serienkatamarane. Ein weiterer auffälliger Punkt ist die flexible Verbindung der Rümpfe. So sind die Beams (Träger) bei AORAI auf Gummi gelagert, während gerade bei den neueren Wharram-Designs die Beams ganz klassisch (d.h. nach polynesischer Art) mit Leinen befestigt werden.

Nicht bezeichnend für Wharram-Katamarane ist unser neues Dschunkenrigg. Dies ist auf unseren eigenen Mist gewachsen, nachdem wir diese Riggform in Annie Hills Buch "Mit kleinem Geld auf große Fahrt" kennen gelernt haben. Ausschlaggebender Punkt war, daß wir uns überlegt hatten für die Reise einen kompletten Satz neuer Segel zu kaufen und das stehende Gut (damit werden alle Drahtseile bezeichnet, die den Mast halten) zu erneuern, da Beides, soweit wir wußten, noch die Erstausrüstung war und damit gut 15 Jahre Mittelmeer hinter sich hatten.
Dies führte dann zu der Überlegung gleich das gesamte Rigg (d.h. Alles, was mit Mast und Segel zu tun hat) zu erneuern. Als erste Wahl hatten wir das Zweimaster-Gaffelrigg von James Wharram, sein bekanntes Tiki-Rigg, geplant. Wir waren sogar schon kurz vor dem Kauf von Alurohr für die Masten und hatten Angebote für die Segel zu Hause liegen. Dann haben wir aber noch Kontakt zu Bertrand in Frankreich geknüpft, der seinen Kat mit einem Dschunkenrigg ausgerüstet hat, damit erst in der Karibik unterwegs war und anschließend das Boot zum Abschluss über den Atlantik nach Frankreich gesegelt hat. In Brest baut er jetzt an einem neuen, größeren, Wharram-Katamaran - wieder mit Dschunkenrigg. Seine, aus tatsächlichen Erfahrungen gewonnene, Meinung war rundherum positiv, so daß wir uns kurzentschlossen um entschieden haben und jetzt ebenfalls ein solches Segel auf unser Boot setzen.

Da es für dieses Rigg nichts von der Stange gibt, sondern individuell für das jeweilige Boot konstruiert werden muß, es aber so gut wie keine professionelle Firma gibt (außer einer Firma in England), die dies übernehmen könnte, es aber dafür ein gutes Buch gibt (The Practical Junk Rig, von Hassler/McLeod) haben wir die Konstruktion der Masten und der Segel in die eigene Hand genommen und konsequenter Weise auch die Herstellung. Damit haben wir zum Einen deutlich die Kosten reduziert, zum Anderen müssen/können wir uns an die eigenen Nase packen, wenn etwas nicht so passt oder funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben. Es gibt aber auch enorm viel Selbstvertrauen, wenn man sieht, wie aus einem Haufen Holz tatsächlich zwei Masten entstehen. Zusätzlich fühlen wir uns, zumindest jetzt noch, entsprechend gewappnet alle möglichen Reparaturen in Zukunft selber ausführen zu können, ohne uns Gedanken darüber machen zu müssen, wo gibt es eine Segelmacher, Schreiner, Mechaniker, usw.

Genauere Beschreibung von AORAI

Segelnäherei

Mastbau

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